Fehlkäufe? Es gibt viele Worte, die sich für sie finden lassen: Unnötig, Ärgerlich, Dumm, Gierig, Verschwenderisch. Passend ist aber auch der Begriff Vermeidbar.
Niemand zwingt dich dazu, Fehlkäufe zu machen. Sie geschehen immer ohne Not, du wirst im Eifer des Gefechts schlicht überrumpelt. Das ist keine schöne Analyse, aber eine die Hoffnung macht. Dieses Prinzip der Hoffnung wollen wir nun in die Tat umsetzen.
Eine gute Möglichkeit, um Fehlkäufe mindestens auf ein erträgliches Maß zu reduzieren, ist die folgende Checkliste. Sie besteht aus verschiedenen Kriterien, die eine Ausgabe erfüllen muss, damit sie sich nicht früher oder später als Fehlkauf herausstellt.
Wenn man alle Punkte abgehakt hat, kann man fast sicher sein, dass ein Einkauf weder unnötig noch ärgerlich, dumm, gierig oder verschwenderisch war. Der Trick, erst nach Erfüllung der notwendigen Voraussetzungen zu kaufen, funktioniert bei vielen Produkten und Dienstleistungen. Daher lassen sich wahrscheinlich auch in deinem Alltag die unnötigen Ausgaben gewaltig zurückfahren.
Den ersten Haken bei unserer Checkliste kannst du setzen, nachdem du bei den folgenden Punkten richtig geantwortet hast. Sobald du das erste mal scheiterst, stehen die Chancen für einen zukünftigen Fehlkauf zu hoch.
Wir müssen jetzt misstrauisch werden, wir müssen Kommissar spielen und die wichtigen Fragen stellen.
Bereit?
Willst du dir mit dieser Ausgabe schnelles Glück oder sofortige Ablenkung kaufen, weil es dir in diesem Moment nicht gut geht?
- Brauchst du die Sache wirklich? Hast du nicht schon etliche ähnliche Artikel zuhause?
- Ist es nicht zu viel Geldaufwand für zu wenig Leistung, weil sich dein Leben nicht wirklich verbessert?
- Denke nach! Setze dich vor dem Kauf mit der aktuellen Situation, mit der Sache selbst und dem derzeitigen Preis auseinander.
Wenn du diese Fragen beantwortet hast, geht es noch einen Schritt weiter.
Um Fehlkäufe zu vermeiden, üben wir uns jetzt in Geduld. Nachdem du eine Wartezeit abgehakt hast, sinkt nämlich die Wahrscheinlichkeit eines schlechten Kaufes. Grob gilt: Je höher der Preis, desto länger sollte das Überdenken sein. Warte mindestens eine Woche bis zum Kauf. In dieser Bedenkzeit wird sich vielleicht herausstellen, dass ein Kauf schlecht gewesen wäre.
Schwierig ist das Warten nur, wenn man gerade mitten im Geschehen und kurz vor dem Kauf ist. Jetzt musst du panisch reagieren, denn für ein Häkchen auf der Liste ist Handeln erforderlich.
So steckst du vor dem lokalen Kauf einfach die Hände in die Hosentaschen und verlässt fluchtartig das Geschäft.
Beim Onlinekauf kannst du ebenfalls einen vielleicht auch nur zwischenzeitlichen Rückzieher machen. Wenn du Produkte bereits im Warenkorb hast, speichere sie einfach für einen späteren Einkauf ab oder setze ein Lesezeichen auf der entsprechenden Artikelseite.
Wenn du rastest, wird der Glanz rosten! Du wirst deine Meinung bei einigen Sachen komplett ändern. Nachdem du ein paar Nächte darüber geschlafen hast, wird so manches Teil, das du unbedingt haben musstest, zum letzten Schrott. Da wird man beim Betreten des selben Geschäfts oder beim Öffnen der gespeicherten Artikel beinahe nostalgisch. Warum wollte ich eigentlich jemals drei runde Tierkissen kaufen?
Vielleicht entwickelst du während des Grübelns auch immer größere Vorfreude. Sobald du lange genug überlegt hast, ist deine To-do-Liste abgearbeitet. Du hast damit genug dafür getan, sicherzustellen, dass du keinen Fehlkauf tätigst.
Frohes Shoppen!
Ein Nachtrag darf an dieser Stelle nicht fehlen. Ob es sich um Fehlkäufe handelt, merkt man schließlich leider erst, wenn es schon zu spät ist. Fehlkäufe stellen sich erst im Nachhinein heraus, du solltest dir daher generell und bei jeder Anschaffung alle Möglichkeiten offenlassen. Das heißt, dass wir nicht nur Kassenzettel und Rechnung, sondern auch die Originalverpackung aufbewahren.
Stellt sich die Sache als Fehlkauf heraus? Dann geben wir das Stück zurück, bevor die Frist erlischt.
Sollten wir diesen Zeitraum verpasst haben, ist trotzdem nicht das Ende aller Tage. Falls du zu spät für eine Rückgabe oder Retoure bist: Verkauf die Sachen! So machst du das beste aus den Fehlern, und bekommst zumindest einen Teil des eigentlichen Kaufpreises zurück. Sieh es positiv, so hält sich das Lehrgeld dieses schlechten Kaufes wenigstens in Grenzen.
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