Die guten, alten Flohmärkte sind in den letzten Jahren und Jahrzehnten bestimmt auch bei dir in Vergessenheit geraten. Doch trotz der virtuellen Konkurrenz sind Flohmärkte eine wunderbare Möglichkeit, um einen Doppelschlag in Sachen Sparsamkeit zu landen. Neben den Möglichkeiten Schnäppchen zu machen oder Dinge zu verkaufen, sind auch die Lehren, die man aus einem Flohmarktbesuch ziehen kann, vielseitig.
Flohmärkte und Trödelmärkte werden in der absehbaren Zukunft höchstwahrscheinlich eine Renaissance erleben. Durch die horrenden Preise bei der Post und den schockierenden Gebühren, die auf den verschiedenen Plattformen anfallen, ist es oftmals unwirtschaftlich, Sachen übers Internet zu verticken beziehungsweise zu kaufen. Heißt: Die Leute werden wieder auf Flohmärkte gehen, und Kleinkram zu vernünftigen Preisen verkaufen/kaufen.
Auf der einen Seite kann bei Käufen gutes Geld gespart werden, andererseits – und diesem Bereich wollen wir uns zuerst widmen – spart man Zeit und schont die Nerven, wenn man unnötigen Besitz verscherbelt und zu kleinem Geld macht.
Da, ob man will oder nicht, im Laufe der Jahre ein großer Warenbestand anwächst, ist es immer mal wieder eine gute Idee, zu überprüfen, was weg kann. Das muss nicht nach dem Frühjahrsputz, vor einem Umzug oder bei einer Haushaltsauflösung sein. Manchmal kribbelt es in den Fingern, man will einfach für Platz für frischen Wind in der Bude sorgen. Das ist zumindest einer der guten Gründe, warum wir Sparer hin und wieder einen der lokalen Flohmärkte aufsuchen könnten/sollten/müssten.
Verkaufen auf einem Flohmarkt ist unkomplizierter, als gedacht. Die größte Hürde dürfte die Überwindung sein. Der eigentliche Ablauf ist eigentlich einfach:
- Man überschlägt, mit welcher Breite man auskommen sollte. Denn: Da die Standgebühr von der Anzahl der benötigten Meter abhängt, sollte es für den Plunder schön eng, kuschelig und gemütlich werden.
- Man sucht sich einen Leidensgenossen aus dem Bekanntenkreis oder der Familie, und entscheidet sich für einen Termin.
- Man macht am Tag der Tage das beste aus der Situation, bezahlt seine Standgebühr, lässt sich im Zweifelsfall herunterhandeln und fährt dennoch einen stattlichen Gewinn ein.
Wenn man seinen alten Plunder an den Mann, die Frau oder den Kindskopf im geschäftsfähigen Alter bringt, fährt man im wahrsten Sinne des Wortes erleichtert heim. Man hat einen schönen Tag verbracht, weil man so viel unnötiges Zeug losgeworden ist, und dabei sogar noch ein wenig Geld verdient hat.
Als Verkäufer kann man seinen effektiven Sperrmüll in eine Geldquelle verwandeln, doch auch als Besucher bringt ein Flohmarkt einige Vorteile mit.
Es ist möglich, gute Deals zu erwischen. Wenn du nichts gegen gebrauchte Gegenstände wie Haushaltsartikel, Schmuck, Spielzeug, Dekoration, Möbel oder Kleidungsstücke hast, kannst du auf eine wahre Schnäppchenjagd gehen. Es ist zwar nicht garantiert, dass du an diesem bestimmten Tag auf diesem bestimmten Parkplatz oder Messegelände fündig wirst, aber das macht ja gerade den Reiz aus.
Solltest du während der Werkwoche Kauflust verspüren, sollte es dir beim Gedanken an Warennachschub in den Fingern jucken, ist ein Flohmarkt am Wochenende eine gute Sache. Du musst unter der Woche keine Neuware kaufen, weil du weißt, dass du am Wochenende shoppen wirst. Wenn du etwas findest, das dich anspricht, kannst du deine Bedürfnisse mit gutem Gewissen befriedigen. Du schonst die Umwelt, weil du wiederverwertest. Vielleicht rettest du die Teile auch vor dem langsamen Tod auf einer Mülldeponie.
Das Preis-Leistungsverhältnis muss natürlich auch auf dem Flohmarkt stimmen.
Klar, du kaufst nur Dinge, die viel günstiger als ihr neues Äquivalent aus dem Einkaufscenter sind. Aber vielleicht geht ja noch mehr?! Für ein Hoch der Gefühle kannst du sorgen, wenn es dir gelingt, beim Feilschen noch ein wenig zu sparen.
So viel Genugtuung wirst du aufgrund einer Ersparnis von ein paar Cent noch nie erfahren haben, da bin ich mir sicher. Ich will jetzt nicht übertreiben, aber sieh es mal so: Gehen wir mal davon aus, dass du den Verkäufer deines Wunschteils von 3,00 Euro auf 2,50 Euro herunterhandeln konntest. Wenn wir um ein paar Ecken und Kanten denken, hast du im Vergleich mit dem Preis im Geschäft – runden wir mal auf großzügige 30,00 Euro auf – ganze 27,50 Euro gespart, du Pfennigfuchs!
Natürlich darf an dieser Stelle eine kleine Warnung und Ermahnung auch nicht fehlen. Wir wollen ja nicht, dass der Schuss nach hinten losgeht.
Achtung, Achtung! Nur weil du über den Flohmarkt schlenderst, bist du nicht verpflichtet, etwas zu kaufen. Es kann auch ohne Konsum ein zufriedenstellender Tag werden, wenn du den Flohmarktbesuch als Ausflug oder Entdeckungsreise ansiehst.
Selbst wenn du den Flohmarkt mit leeren Händen verlässt, kannst du die ein oder andere Lehre mitnehmen.
Man sieht, dass man auch kleine Beträge wertschätzen darf. Für ein paar Münzen bekommt man richtig lustige Objekte. Das setzt bei dir möglicherweise einige Ausgaben in Relation, und es fällt dir in Zukunft leichter, sie zu vermeiden. Für einen Coffee-To-Go bekomme ich auf dem Flohmarkt eine ganze Inneneinrichtung!
Der Flohmarkt kann für dich auch als abschreckendes Beispiel herhalten. Überleg mal: Die armen Leute, die Plunder kofferraumweise angekarrt haben, versuchen jetzt zu verkaufen, was sie irgendwann in ihrem Leichtsinn gekauft haben.
Der ganze Schrott, der angeboten wird, wurde mal für gutes Geld gekauft. Ein Flohmarktbesuch ist auch ein idealer Anlass, um sein Konsumverhalten zu überdenken!
++++++
möchtest du weitere Spartipps?
Dieser Beitrag ist ein Teil des Buches Das total verrückte Sparbuch: bombastische Spartipps für alle Lebenslagen.
Falls du Lust auf weitere ungewöhnliche Spartipps hast, solltest du es dir nicht entgehen lassen, den gesamten Ratgeber zu lesen.
Das Buch mit spannenden Ratschlägen rund um die Themenwelten von Geld und Finanzen ist passenderweise günstig zu haben. Mehr Informationen und auch Bezugsquellen findest du auf meiner Autorenseite unter >>> andersbenson.de/sparbuch.