Leckermäulchen, die gerne schlecken, müssen jetzt einen kühlen Kopf bewahren. Ich habe nämlich einen brandheißen Tipp für alle coolen Naschkatzen: selbstgemachtes Eis mit unwiderstehlicher Nussnougatnote.
Eis selbst herstellen?! Bei dem Gedanken können einem umgehend Zweifel kommen. Und damit du die Flinte nicht direkt ins Korn wirfst, weil du dich unzureichend ausgestattet wähnst, stellen wir vorneweg klar: Ja, dieses Rezept funktioniert ohne Eismaschine!
Wahrscheinlich tust du nicht nur deinen Geschmacksknospen, sondern auch der Haushaltskasse eine Wohltat, wenn du dir den Ruck gibst, dem Rezept eine Chance zu geben. Du wirst dir fortan nämlich bestimmt so manchen Gang zum Eisstand, wo eine Eiskugel dieses Jahr übrigens schon wieder teurer wurde, verkneifen können. Du kannst dank dieses Rezepts schließlich Wunderbares im wortwörtlichen Handumdrehen zaubern.
Unser Nussnougateis hat einen einmaligen Geschmack, der sich stichwortartig als fein, erfreulich, süß, ausgewogen, lecker, jammi und schmackotastisch beschreiben lässt. Dich erwartet ein überraschend runder Geschmack, der die Mühe der Herstellung sicherlich wert war.
Die Zubereitung ist einfach und genial, die erforderlichen Handgriffe sind schnell erledigt. Es handelt sich daher quasi um die gute Art von Blitzeis, also nicht jenes auf den Straßen im Winter.
Die Arbeitsschritte sind überschaubar. Es wird nicht lange dauern, bis deine Arbeit getan ist. Doch wo wir ohnehin bei dem Thema der Dauer sind, muss ich zugeben: Ausgebremst werden wir von den Naturgesetzen durchaus.
Bis das Eis gefroren ist dauert es ein wenig. Von jetzt auf gleich ist die kalte Creme nicht herbeigezaubert. Unsere Masse muss für einige und ob der Vorfreude wahrscheinlich sogar einige schier unendliche Minuten in den Tiefkühler wandern, bis die Verwandlung zum Guten vollendet ist.
Diese Auszeit können wir sportlich nehmen, du hast nämlich einen kleinen Zeitvertreib: die Himbeersoße, die kein Muss, aber ein Plus ist.
Die rote Soße, die du bei Interesse nebenher herstellen kannst, kann für einen angenehmen Frischekick sorgen, der wunderbar mit der schlotzigen Süße des Eises harmoniert.
Normalerweise würde man vor der Eisherstellung raten, einen Blick auf die Wettervorhersage zu werfen. Doch egal, ob es bitterkalt wird oder morgens schon so heiß ist, dass die Temperaturen mittags eigentlich nur noch in ungeahnte Höhen steigen können, dieser Genuss passt immer.
Und daher können wir nun auch schon zur Tat schreiten.
benötigte Zutaten für mehrere große Kugeln Eis mit Soße
für die Eiscreme:
- 6 Esslöffel Nussnougatcreme (warm und flüssig)
- 2 Eier
- 600 Milliliter Sahne
für die Soße:
- 500 Gramm Himbeeren (aufgetaut, frisch oder gemischt)
- 150 Gramm Puderzucker
- ein paar Tropfen Zitronensaft
Rezept für das Nussnougateis
1. Wir beginnen unser Abenteuer widersprüchlich. Auch wenn es später im wahrsten Sinne des Wortes eiskalt werden soll, muss die Nussnougatcreme beim Verarbeiten etwas mehr als Zimmertemperatur haben, damit sie schön flüssig ist und mit den anderen Zutaten verschmelzen kann. Falls du deine Schokocreme normalerweise im Kühlschrank lagerst, muss also entweder ein bisschen gewartet oder ein wenig nachgeholfen werden.
Egal, ob du ein Wasserbad zur Hilfe nimmst oder die Creme es sich auf einem sonnigen Plätzchen auf der Fensterbank oder Heizung bequem gemacht hat, wir spulen quasi mit einem Zeitraffer vor und machen direkt weiter im Programm.
Der erste richtige Schritt unseres Sprints auf der Eisfläche sollte schnell erledigt sein, denn es werden die Eier und die Nussnougatcreme miteinander verquirlt.
Es muss aus den beiden Bestandteilen zwar noch keine homogene Masse werden, aber wir wollen für gute Voraussetzungen sorgen. Da Sahne ein wenig empfindlich sein kann, sorgt das erste Vermixen (oder sollte man es Vormixen nennen) dafür, dass gleich nicht mehr übermäßig geschlagen werden muss.
2. Ich hoffe, du hast dich nicht zu früh gefreut. Obwohl du der Nussnougatcreme und den Eiern sicherlich ordentlich Beine gemacht hast, muss nach dem Hinzufügen der Sahne trotzdem fleißig gerührt werden.
Dadurch entsteht nämlich die Vorstufe der Eiscreme.
Wir wollen selbstredend ein Eis mit sauberem Schleckgefühl. Für diesen Zustand muss leider eine harte Hand angelegt werden, damit eine gleichmäßige Flüssigkeit entsteht. Schlag zu!
3. So, bist du nach all dem Rühren zufrieden und hast Lust aufs Schlecken der Rohmasse? Nee? Dachte ich mir. Das ist auch wirklich eine schlabberige Angelegenheit. Und ein wenig unkalt ist das Eis ja auch. Also lass uns den Aggregatzustand ändern!
Es ist nicht empfehlenswert, das Eis einfach durchfrieren zu lassen. Überlässt man die Creme sich selbst, erstarrt sie zwar, es entstehen allerdings wahrscheinlich kleine Eiskristalle, die manch einer unangenehm findet.
Weil also ab und an umgerührt werden muss, wenn man maximale Cremigkeit möchte, sollte unser Eis in einer zu großen Schüssel, der Kälte nichts anhaben kann, eingefroren werden. Nach meiner Rechnung schwappt dadurch bei den Rührvorgängen (hoffentlich) nichts über den Rand. So eine klebrige Sauerei ist so ziemlich das Letzte, was man aufwischen will.
Regelmäßiges Umrühren, etwa jede Stunde, senkt das Risiko, dass man mit der Zunge über kleine Eisgletscher stolpert immens. Wer richtig fleißig ist, rührt halbstündlich um.
Das Eis wird einige Stunden benötigen, um die gewünschte Konsistenz zu bekommen. Die genaue Gefrierzeit hängt leider von zu vielen Faktoren wie Platzierung im Tiefkühler, Größe der Schüssel und Ausgangstemperatur ab, um hier eine halbwegs zufriedenstellende Prognose abgeben zu können.
Rezept für die Himbeersoße
Während das Eis langsam, aber sicher, seine feste Form annimmt, bleiben wir in Bewegung. Wir wagen uns nämlich an die Himbeersoße.
1. Wie du der Zutatenliste entnehmen kannst, sind wir bezüglich der Früchte anspruchslos. Ob frisch geerntet, gekauft und im Kühlschrank aufbewahrt oder gerade erst aufgetaut und immer noch am Abtropfen, spielt keine Rolle wie ein Schauspieler nach Drehschluss.
Wir machen mit dem Obst so oder so kurzen Prozess wie ein Richter, der es eilig hat. Die Himbeeren werden im Mixgerät, mit dem Pürierstab oder mit einer wild gefuchtelten Gabel schön klein gehäckselt.
2. Je feiner die Masse ist, desto ergiebiger wird unser nächstes Unterfangen. Wir werden unsere Fruchtsuppe nun durch ein Küchensieb streichen, um diese viel zu vielen, viel zu harten und viel zu garstigen Kerne loszuwerden.
Die Himbeeren durchs Sieb zu drücken ist nerviger, als man erwartet. Hoffentlich heitert dich auf, dass danach die Ziellinie nur noch einen Katzensprung entfernt ist.
3. Zu unserer kernlosen Fruchtmasse kommt nun der Puderzucker. Zu der Frucht und dem Puderzucker kommen ein paar Tropfen Zitronensaft.
Nachdem du alles vermischt hast, darfst du abschmecken und von deiner eigens hergestellten Himbeersoße begeistert sein.
***
An dieser Stelle tun wir so, als wären wir Zeitreisende, denn das Eis ist fertig.
Ich wünsche schon mal viel Spaß beim Anrichten der ersten Portion!
Optisch passt das schöne Rot wunderbar zu dem blassen Braun, oder? Die Süße und Sahnigkeit des Eises harmoniert doch bestens mit der fruchtigen Säure der Soße, hab ich recht?!
Lange haltbar sind weder Eis noch Soße. Es ist daher sehr empfehlenswert, direkt am ersten Tag alles zu verputzen. Das dürfte ohnehin deine leichteste Übung sein, nicht wahr?!
Da Eis ohne Frage eine langwierige Sache ist, kommt hier ein kleiner Bonus.
Willst du dir die Wartezeit bis zum nächsten Umrühren verkürzen?
Dann lass mich ein wenig von den wunderbaren Himbeeren erzählen, die haben es nämlich in sich. Ich bin mir sicher: Selbst wenn du keine Lust auf die Soße hast, wirst du dir bald mal wieder ein paar dieser Früchte gönnen wollen.
Die wertvollen Bestandteile der Himbeeren fügen sich exzellent in den menschlichen Körper ein. Die Himbeeren sind durch ein Ensemble an Vitaminen, Mineralien und Spurenelementen ein Feuerwerk für unser Immunsystem, die Blutbildung, die Zellteilung sowie für unsere Knochen und Zähne.
Das Orchester der Paukenschläge wird angeführt von Vitamin C, das besonders stark vertreten ist. Folsäure und Phosphor begleiten die Symphonie in der zweiten Reihe. Kalzium mag vielleicht nur die dritte Geige spielen, geht aber sicher nicht unter. Zugabe gefällig? Durch Flavonoide wirkt eine Portion Beeren sogar blutreinigend und entzündungshemmend.
Und all das in solch einem schmackhaften Obst!
Schnellrezept
- flüssige Nussnougatcreme und Eier vermischen.
- Sahne hinzugeben und zu homogener Masse verrühren.
- in großer und fester Schüssel einfrieren.
- stündlich oder nach Möglichkeit halbstündlich umrühren.
- für die Soße die Himbeeren pürieren. Anschließend durch ein Küchensieb streichen. Abschließend mit Puderzucker und Zitronensaft verrühren.
Das muss noch nicht das Ende sein.
Wenn du Hunger nach mehr hast, gibt es gute Nachrichten: Dieses Rezept ist Teil eines großartigen Buchs! Du kannst daher ganz einfach für einen Nachschlag sorgen.
Willst du die moderne Rezeptsammlung gebündelt kaufen? Kein Problem!
Möchtest du zwar mehr Rezepte, bei denen Schokonusscreme der Hauptdarsteller ist, aber kein Geld ausgeben? Nichts leichter als das!
Ich wünsche viel Spaß beim Lesen und Nachkochen!
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