Konsumverhalten → Spartipp für sparsame Eltern

Dieser Spartipp dreht sich darum, wie du durch ein passiveres Konsumverhalten Geld sparen kannst. Viel Spaß beim Lesen!

Eine Änderung des eigenen Konsumverhaltens führt dazu, dass man bei so gut wie jeder kommenden Situation sparsamer sein kann, als man es bisher war.

Wer sparen will, muss sich eigentlich nur die alles entscheidenden Fragen stellen:

  • Brauch ich das etwa?
  • Hilft mir die Anschaffung dabei, mein Leben lebenswerter zu machen?
  • Erfahre ich durch den Kauf eine positive Veränderung?

Die Antwort offenbart nämlich den Unterschied zwischen einem Verlangen, das irgendeine Werbekampagne in dir geweckt hat, und einem Bedarf, den du tatsächlich hast. Alles hängt davon ab, ob man etwas braucht oder nur möchte.

Ob man sich die Fragen laut stellt, beispielsweise bevor man ein Produkt in den virtuellen Warenkorb packt, oder ob die innere Stimme das Verhör übernimmt, weil man im Supermarkt nicht wie ein Irrer wirken will, spielt keine Rolle. Wichtig, um sein Konsumverhalten zum Positiven zu ändern, ist, dass man sich klar macht, ob die Ausgabe auf einem eigenen Bedürfnis oder einem eingeredeten Interesse beruht.

Da die Frage nach dem eigenen Wunsch überraschend oft mit nö, nein, nee, noi oder nedde beantwortet werden kann, ist unser Konsumverhalten mit einem riesigen Sparpotenzial verbunden.

Konsum liegt oft in Gruppenzwang und/oder Neid begründet.

Wer etwas kauft, ist manchmal vom klassischen „Das will ich auch“-Fieber erfasst worden. Dieser Virus wurde uns scheinbar in die Wiege gelegt, breitet er sich doch schon im Sandkasten aus. Statt dem Sandförmchen, das man jetzt auch haben muss, dreht es sich im Erwachsenenalter bei den Dingen, die man aufgrund von Gier kaufen muss, meist um unnötige und hochpreisige Produkte. Der Neid steigt ja leider parallel zu den Anschaffungskosten.

Das folgende Szenario spielt sich wahrscheinlich in jedem mittelgroßen Unternehmen mehrmals pro Monat ab. Ein Kollege hat das neue Smartphone. Er packt es auffällig aus, wedelt damit unübersehbar herum. Der Kerl gibt damit offensichtlich an. Natürlich erntet er bei der Trulla vom Nachbarbüro Aufmerksamkeit. Sie kommt rüber, weil sie sich das Teil mal anschauen will.

Und jetzt breitet sich der Kaufrausch aus, obwohl 10 Minuten vorher niemand Interesse an einem neuen Handy hatte. Der Typ von gegenüber checkt schon mal die Preise. Die halbe Belegschaft ist angefixt, da man den Kollegen in Nichts nachstehen möchte. Für Leute mit schlechtem Konsumverhalten gilt: Früher oder später lässt man sich eine Vertragsverlängerung samt neuem Mobiltelefon andrehen, obwohl dieses neue Smartphone gar nicht benötigt wird und bereits in zwei Wochen ebenfalls wieder zum alten Eisen gehören wird. Gruppenzwang verleitet zu unnötigem Konsum.

Sogar im Freundeskreis wird der Konsum auf diese oder ähnliche Weise angekurbelt. Wenn sich beispielsweise die BFF (auch bekannt als Beste Freundin Fürimmer) ein neues Paar Schuhe gönnt, werden Begehrlichkeiten geweckt.

Du siehst nämlich vermeintlich positive Auswirkungen der Anschaffung. Du meinst: Plötzlich wird deine Freundin öfter angeschaut, weil das Schuhwerk so sexy ist. Deshalb müssen auch bei dir neue Stiefel her, da du neben ihr weder erblassen noch ein graues Mäuschen sein willst.

Dass Schuhe in diesen Belangen nebensächlich sind, merkt man erst, wenn man den anbahnenden Konsum kritisch hinterfragt. Liegt es denn nicht eher an dem enganliegenden Kleid, dass deine Freundin – insofern du es dir nicht einbildest – derart oft angeschaut wird? Brauchst du denn wirklich ein weiteres Paar Stiefel, wo dein Schuhregal doch ohnehin zum Zerbersten vollgestopft ist? Neid verleitet zu unnötigem Konsum.

Die Lösung, um weniger Geld auszugeben, ist: Kritische Fragen (wie die von oben oder unten) stellen!

Man muss überlegen, ob einen das Umfeld lediglich heiß gemacht hat, oder man ein Produkt tatsächlich braucht.

Du musst nicht alles haben, was es gibt. Nicht alles, was du bei und an anderen siehst, passt zu dir.

Wenn du Sachen, die du nicht brauchst, einfach nicht kaufst, fährst du günstig.

Falls du nach der notwendigen Bedenkzeit zu dem Entschluss gekommen bist, dass du etwas willst, weil du es brauchst, nicht weil Neid, Gier oder Gruppenzwang dich angesteckt haben, gibt es eine weitere Möglichkeit, dein Konsumverhalten in Maßen zu halten.

Nicht alles, was du neu bekommen kannst, muss auch neu sein.

Wenn du Sachen, die du brauchst, reduziert, weil gebraucht, kaufst, lebst du sparsamer.

Gebrauchte Dinge schrecken zugegebenermaßen viele Leute ab. Ein kleiner Perspektivwechsel sollte dabei helfen, dass du die Sache lockerer siehst. Da die Dinge schon nach einmaliger Benutzung „gebraucht“ sind, macht es oftmals gar keinen Sinn, Produkte für ein Vielfaches des Alternativpreises „neu“ zu kaufen.

Klar, es gibt Ausnahmen. Gebrauchte Socken will niemand. Gebrauchte Technik geht dagegen in Ordnung wie marschierende Soldaten. Zu einem guten und sparsamen Konsumverhalten zählt auch die Überlegung, ob man Dinge nicht günstiger bekommen kann, wenn sie gebraucht sind. Außerdem: Du tust etwas für die Umwelt und dein Gewissen, wenn du Second-Hand-Dingen eine zweite Chance gibst.

Das mag jetzt alles abstrakt geklungen haben. Die Umsetzung ist aber einfach. Um im Laufe der Zeit eine gänzlich andere Mentalität zu entwickeln, musst du weder eine Hypnose über dich ergehen lassen noch muss ein Seminar abgesessen werden. Dein Konsumverhalten kannst du durch wenige Fragestellungen vor dem Kauf verbessern.

Habe ich einen Bedarf oder wurde ich nur heiß gemacht?

Wird dein Leben durch das neue Produkt wirklich besser? Brauchst du die Sache oder willst du nur das gleiche Erlebnis, das andere in deinen Vorstellungen haben? Wie sieht es aus mit Neid, Gier und Gruppenzwang? Wurdest du von außen heiß gemacht?

Benötige ich es tatsächlich oder ist das Verlangen nur ein Strohfeuer?

Hast du wirklich Verwendung für die Sache?

Wenn du dir unsicher bist, warte ein paar Tage ab. Vergangene Zeit ist die beste Kaufentscheidung. Fallen dir auch nach einer Woche noch genügend Einsatzmöglichkeiten ein? Je länger du mit dem Kauf wartest, desto sicherer kannst du sein, dass du eine Sache wirklich brauchst.

Gibt es das Ding auch gebraucht (und damit reduziert)?

Die Chancen stehen immer gut, dass jemand anderes gekauft hat, obwohl er ein Produkt nicht benötigte. Die Chancen stehen nur ein bisschen schlechter, dass jemand eben jenes neuwertige Teil zu einem guten bis sehr guten Preis anbietet.

Falls der Gebrauchtwarenmarkt mit einem neuwertigen Teil zu einem reduzierten Preis aufwarten kann, konsumierst du rundherum vernünftig.

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